KI-Hilfe bei der Vorhersage des Patientenwillens?

Dr. Dr. Georg Starke im Interview mit dem Deutschlandfunk

29. Oktober 2025

Es gibt Situationen, in denen Patienten nicht mehr selbst äußern können, wie sie behandelt werden möchten – bei Demenz oder einem Herzkreislaufstillstand. Wie können trotzdem die Wünsche des Behandelten so gut wie möglich berücksichtigt werden; welchen Therapien würden Sie zustimmen und welchen nicht?

Idealerweise liegt in solchen Fällen eine Patientenverfügung vor. Ist das nicht der Fall, müssen Angehörige oder gesetzliche Vertreter den mutmaßlichen Patientenwillen bestimmen. Und wenn das im akuten Notfall auch nicht möglich ist, liegt es in den Händen der behandelnden Ärztinnen und Ärzte, so zu handeln, dass es im besten Interesse des Patienten ist.

Ein Team aus der Schweiz und Deutschland hat jetzt untersucht, ob in bestimmten Situationen auch maschinelles Lernen, also künstliche Intelligenz, grundsätzlich helfen könnte, Rückschlüsse auf den Willen des Patienten zu ziehen. Dazu wurde der Algorithmus mit den Behandlungspräferenzen von fast 2.000 Menschen über 50 im Fall eines Herzkreislaufstillstandes trainiert. Verglichen wurden dann unter anderem die Einschätzungen der Angehörigen der Studienteilnehmenden mit den Ergebnissen der KI. Das Ergebnis: Die KI hat bei diesem Versuchsaufbau gleich gut oder besser abgeschnitten als die tatsächlichen Angehörigen.

Im Interview aus der Rubrik „Sprechstunde“ des Deutschlandfunks gibt Dr. Dr. Georg Starke Einblicke in die Studie und einen Ausblick auf die praktische Anwendung im Klinikalltag; zum Nachhören hier.

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