BIOMAP: Biomarkers in atopic dermatitis and psoriasis

BIOMAP Biomarkers in atopic dermatitis and psoriasis

Neurodermitis (atopische Dermatitis) und Schuppenflechte (Psoriasis) sind entzündliche Hautkrankheiten, die weltweit mehr als 300 Millionen Menschen betreffen. Sie sind in Bezug auf Beginn, Schweregrad, zeitlichen Verlauf und darauf, wie sie auf eine Behandlung ansprechen sehr unterschiedlich. Die entzündlichen Hautkrankheiten führen zu einer erheblichen Morbidität und einem erhöhten Risiko für Begleiterkrankungen wie Arthritis und Asthma und stellen eine enorme Belastung für Patienten und Familien, Pflegekräfte und Gesundheitssysteme dar.

BIOMAP untersucht die Ursachen und Mechanismen dieser Erkrankungen, indem es die Biomarker identifiziert, die für die Unterschiede im Krankheitsverlauf verantwortlich sind. Unter Nutzung der jüngsten technischen Entwicklungen in der translationalen Medizin wird das Projekt die Entdeckung von Arzneimitteln vorantreiben und die direkte Behandlung von Krankheiten verbessern, indem es klinisches, genetisches und epidemiologisches Fachwissen mit modernen molekularen Analysetechniken und neu entwickelten Instrumenten der Bioinformatik kombiniert.

BIOMAP verfolgt dabei drei Ziele:

  1. die Determinanten klinisch relevanter Ergebnisse (Krankheitsmanifestation, Krankheitsverlauf, Entwicklung von Komorbiditäten und Ansprechen auf die Behandlung) zu ermitteln
  2. das Verständnis gemeinsamer und unterschiedlicher Krankheitsmechanismen und damit verbundener charakteristischer Merkmale sowie ihrer relativen Bedeutung in Patientensubpopulationen zu verbessern
  3. Biomarker zu liefern, die Krankheitsverläufe und das Ansprechen auf die Behandlung für die Arzneimittelentwicklung und die klinische Praxis aufzeigen

BIOMAP soll die Entdeckung von Arzneimitteln vorantreiben, die auf kausale Mechanismen abzielen, die Wege der Arzneimittelentwicklung verkürzen und das Diagnose- und Behandlungsparadigma grundlegend ändern; und zwar von reaktiven zu proaktiven Strategien, die die Krankheitsbiologie und den Lebensverlauf umfassen und die Intervention (Prävention, Änderung von Risikofaktoren, Therapeutika) auf die Endotypen abstimmen.

Klinisch annotierte Endotypen und zugehörige Biomarker werden Aufschluss darüber geben, wann, bei wem und wie eingegriffen werden muss, um die Auswirkungen der Krankheit zu minimieren und die Ergebnisse zu verbessern.

 

Partner

  • BIOMAP Hauptcoordinator: Prof. Stephan Weidinger, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
  • WP8 „Ethik“: Prof. Dr. Nikolaus Forgó, Institut für Innovation und Digitalisierung im Recht, Universität Wien

Teilprojekt

Zusätzlich zu den oben ausgeführten biomedizinischen Zielen von BIOMAP, soll das Projekt im Rahmen des Teilprojekts „Ethik“ einen Beitrag zur Entwicklung von internationalen Rechtsvorschriften und Richtlinien zur Unterstützung anderer Forschungspartnerschaften leisten.

Die in WP8 durchgeführten Arbeiten werden dazu beitragen, die Entwicklung von Best Practices und Industriestandards für den internationalen Datenaustausch im Rahmen der Allgemeinen Datenschutzverordnung (GDPR) zu verbessern. Die Arbeit von WP8 wird auch sicherstellen, dass das BIOMAP-Projekt selbst und die Datenaustauschaktivitäten des Projekts GDPR-konform sind.

Im weiteren Verlauf des Projekts wird WP 8 vorläufige politische Empfehlungen zur Schaffung von Subtypen von Patienten mit Hautkrankheiten in den europäischen Gesundheitssystemen und zur Umsetzung einer präzisen klinischen Versorgung auf der Grundlage der individuellen biologischen Merkmale jedes Patienten erarbeiten.

Das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin (IGEM) wird im Rahmen von WP8 eine spezielle Forschungsagenda zu den ethischen und rechtlichen Auswirkungen der datenreichen, prädiktiven Forschung zur Patientenstratifizierung und Vorarbeiten zur Entwicklung vorläufiger politischer Empfehlungen für die künftige ethische und nachhaltige Umsetzung von Biomarkern in die klinische Versorgung haben. Darüber hinaus sehen wir unsere Aufgabe darin, die auf lange Sicht wichtigen Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft aufzuzeigen.

Um interne Forschungsunterstützung zu ethischen, rechtlichen und sozialen Fragen der Arbeit in BIOMAP zu leisten, ethische und rechtliche Implikationen der datenreichen, prädiktiven Forschung zur Patientenstratifizierung von Biomarkern bei Hautkrankheiten zu erfassen und theoretische Modelle und Umsetzungswege für neuartige Krankheits-Klassifikationsschema und Patientenstratifizierung bei Hautkrankheiten zu entwickeln, führen wir Experteninterviews mit Partnern und Interessenvertretern von BIOMAP durch. Den Interviews ging eine systematische Literaturanalyse voraus, mit dem Schwerpunkt auf ethischen und sozialen Argumenten.

 

Marie-Christine Fritzsche
Mail: marie-christine.fritzsche@tum.de
Ismaninger Str. 22, 81675 München

Projektleitung:
Prof. Dr. med. Alena Buyx

Zeitraum:
01.04.2019 - 31.03.2024

Projekttyp:
EU-Konsortium

Fördergeber:
European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme

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