Dr. Natalia Gómez Muñoz

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Natalia Gómez Muñoz ist Sozialanthropologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt PARTIALJUSTICE des Europäischen Forschungsrats am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Technischen Universität München. Sie entwickelt ein Forschungsprojekt zu kritischen und dekolonialen Ansätzen der künstlichen Intelligenz in Lateinamerika.

Sie hat einen Doktortitel in Anthropologie von der Universität Bologna. Ihre ethnografische Forschung, die im Rahmen des Projekts „The HAU of Finance” des Europäischen Forschungsrats durchgeführt wurde, analysierte Kolumbiens ersten Social Impact Bond und untersuchte, wie moralische Ansprüche, Quantifizierungspraktiken und Marktlogik bei der ergebnisorientierten Finanzierung zusammenwirken. In dieser Arbeit untersuchte sie die Spannungen zwischen messbarer „sozialer Wirkung”, prekären Arbeitsverhältnissen und Finanzialisierung bei der Umsetzung sozialpolitischer Maßnahmen.

Natalia hat Bildungs- und Sozialprojekte in Lateinamerika und Deutschland geleitet und konzipiert, wobei sie Forschung, Ausbildung und gesellschaftliches Engagement miteinander verband. Ihre Arbeit befasste sich mit Migration, Erinnerung und sozialem Wandel unter Einbeziehung partizipativer und kunstbasierter Methoden. Darüber hinaus hat sie angewandte Forschung zu Vertreibung, Exil und transnationalen Gemeinschaften betrieben und dabei Erkenntnisse aus der Feldforschung mit übergeordneten Fragen der Gerechtigkeit, Anerkennung und sozialen Wiedergutmachung verknüpft.

Ihr Interesse gilt den Auswirkungen von Technologien, die effiziente und effektive Lösungen für soziale und ökologische Probleme versprechen. Dabei konzentriert sie sich auf das, was diese Technologien nicht berücksichtigen, auf die Formen der Ausbeutung und Unsicherheit, die sie hervorrufen, und auf die Art und Weise, wie Menschen damit umgehen, sich ihnen widersetzen oder sie für eine gerechtere Zukunft einsetzen.